I-Konjugation
Die i-Konjugation ist eine der lateinischen Konjugationsklassen. Sie ist recht leicht zu erkennen, weil die Verben der i-Konjugation als einzige im Infinitiv auf -ire enden. Der Stamm der Verben der i-Konjugation endet – daher auch ihr Name – auf -i-.
Die meisten (aber nicht alle!) Verben der i-Konjugation bilden ein v-Perfekt.
audire → audivi, scire → scivi, servire → servivi
ABER: venire → veni, comperire → comperi
Die Verben der i-Konjugation bilden ein Kameeeeel-Futur.
Besonderheiten
In der i-Konjugation werden an zahlreichen Stellen Bindevokale nach dem Stamm eingefügt. So wird im Indikativ Präsens bei der 3. Person Plural zwischen dem -i- des Stamms und der Endung -nt immer ein -u- eingefügt: es heißt nicht audi-nt, sondern audi-u-nt.
Im Indikativ Imperfekt, beim PPA und beim Gerundium und Gerundivum wird nach dem Stamm ein -e- eingefügt.
audire → audi-e-ba-m, audi-e-ns, audi-e-nd-us…, scire → sci-e-ba-m, sci-e-ns, sci-e-nd-us…
Schrieb ich, dass die Verben der i-Konjugation als Einzige auf -ire enden? Das ist leider nicht hundertprozentig wahr. Es gibt noch die Wortfamilie ire[37], deren Infinitive ebenfalls auf -ire enden (oder, im Fall von ire[37], einfach nur ire sind. Diese werden etwas unregelmäßig konjugiert, was man beim Vokabellernen gut daran erkennen kann, dass die 1. Person Singular Präsens nicht auf -io, sondern auf -eo endet.
Also:
- audire, audio → i-Konjugation
- redire, redeo → Kompositum von ire!