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Genus (Grammatik)

Aus KGS-Wiki

Als Genus bezeichnet man das grammatische Geschlecht eines Wortes. Das Genus ist eine der Kategorien, in denen Adjektive und Pronomen dekliniert werden können.

Im Lateinischen gibt es genau wie im Deutschen drei grammatische Geschlechter:

Jedes Substantiv hat ein festes Genus: der Elch ist maskulinum, die Klingel ist femininum, das Gewitter ist neutrum. Auf Latein: equus[1] ist maskulinum, gratia[6] ist femininum, imperium [14] ist neutrum. Die Genera stimmen im Deutschen und im Lateinischen übrigens nicht immer überein: Equus ist maskulinum, das Pferd dagegen neutrum. Auch das biologische und das grammatische Geschlecht müssen nicht übereinstimmen: der Elch ist immer maskulinum, vulpes (der Fuchs) ist immer feminininum. Als kleine Besonderheit gibt es einige lateinische Wörter, die sowohl maskulinum als auch femininum sein können. Dazu zählen unter anderem civis[30] (das Bürgy) und canis (das Hundy).

Im Deutschen kann man das Genus am Artikel eines Wortes ablesen. Im Lateinischen gibt es keine Artikel. Dort muss man das Genus als Teil der Lernformen mitlernen.

Es gibt gewisse Faustregeln, um das Genus am Wort ablesen zu können. Diese Regeln sind aber durchlöchert von Ausnahmen.

Maskulinum
  1. Wörter aus der o-Deklination, die auf -us oder -er enden, sind fast immer maskulinum
  2. Wörter aus der u-Deklination, die auf -us enden, sind fast immer maskulinum
  3. Wörter aus der 3. Deklination, die auf -or enden, sind fast immer männlich
  4. Männer, Monat, Flüsse, Wind
    Und Völker Maskulina sind
Dieser Merkvers gilt auch für Männer, deren Namen auf -a enden wie Seneca, oder Berufsbezeichnungen, die feminin aussehen wie nauta (der Seemann). Flüsse, auch die, die im Deutschen weibliche Namen haben wie Albis, die Elbe, oder Danuvius, die Donau, sind im Lateinischen alle maskulinum.
Femininum
  1. Wörter aus der a-Deklination sind fast immer femininum
    Ausnahmen sind Berufe wie agricola (der Landwirt) oder nauta (der Seemann), die maskulinum sind.
  2. Wörter aus der e-Deklination sind fast immer femininum
    Ausnahme: dies[41] (der Tag) und meridies (der Mittag) sind maskulinum
  3. Mit Ausnahme des Flusses Albis sind alle Wörter der i-Deklination, die auf -is enden, femininum
  4. Wörter aus der 3. Deklination, die auf -o, -x/-s oder -ūs (Genitiv auf -ūtis oder -ūdis) enden, sind fast immer femininum
  5. Als Feminina hänge man
    die Frauen an die Bäume an.
    Die Länder, Inseln, Städt’ auf -us
    weiblich man gebrauchen muss.
Mit Frauen sind Wörter wie uxor[18] (die Ehefrau) gemeint, die zwar eine typisch maskuline Endung aufweisen, aber eine weibliche Personen bezeichnen. Auch Bäume wie ulmus (die Ulme) oder quercus (die Eiche) haben oft maskulin aussehende Formen, sind aber feminin. Ebenso Länder wie Aegyptus (Ägypten) und Städte wie Corinthus[59].
Neutrum
  1. Wörter aus der o-Deklination, die auf -um enden, sind immer neutrum
  2. Wörter aus der u-Deklination, die auf -u enden, sind immer neutrum
  3. Wörter aus der 3. Deklination, die auf -en oder -ŭs (Genitiv auf -oris/-eris) enden, sind fast immer neutral
  4. Wörter aus der i-Deklination, die auf -ar, -e oder -al enden, sind immer neutrum