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Dativ

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Der Dativ ist ein Fall, der ein Objekt eines Satzes kennzeichnet. In der Regel ist das Dativ-Objekt von der Handlung des Satzes nicht unmittelbar, sondern nur indirekt betroffen. In der üblichen Auflistung der Kasus ist der Dativ der 3. Fall. Nach dem Dativ fragt man "wem?". Deswegen wird der Dativ auch Wem-Fall genannt.

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Beispiel

Magister discipulae librum dat. – "Der Lehrer gibt der Schülerin ein Buch."

Wem gibt der Lehrer das Buch? → Der Schülerin.

Die Schülerin ist vom Geben nicht so direkt betroffen wie das Buch, deswegen steht sie im Dativ und das Buch im Akkusativ.

Dativ-Endungen
Singular Plural
a-Deklination -ae -īs
e-Deklination -ei -ebus
i-Deklination -i -ibus
o-Deklination -o -īs
u-Deklination -ui -ibus
3. Deklination -i -ibus
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Tipp

Im Plural sind die Formen von Dativ und Ablativ immer gleich!

Dativ des Besitzers[36]

Der Dativ steht in Verbindung mit est, sunt oder einer anderen 3. Person von esse[2] stehen, um den Besitzer einer Sache anzuzeigen. Dies nennt man den Dativ des Besitzers oder Dativus possessivus.

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Beispiel

Senatori villa magna est. – "Der Senator hat eine große Villa."

Der Besitzer, also der Senator, steht hier im Dativ.

In den hessischen Dialekten ist der Dativus possessivus heute noch gebräuchlich: "Ist das Rad da dir?"

Im Hochdeutschen kann man den Dativ bewahren, indem man esse mit gehören übersetzt: Wem gehört die Villa? → Dem Senator.

Dativ des Zwecks[41]

In Verbindung mit esse[2] können zwei Dative stehen, um anzuzeigen, welches Gefühl eine Tatsache in jemandem auslöst bzw. welche Auswirkung oder welchen Zweck die Tatsache hat.

Die Auswirkung steht dabei im Dativus finalis, dem Dativ des Zwecks. Der Dativus finalis fungiert hier als Prädikatsnomen und bildet zusammen mit esse das Prädikat.

Besonders häufig wird der Dativ des Zwecks mit Substantiven wie cura[36] oder honor[18] verwendet.

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Beispiel

Salus avi mihi curae est. – "Der Gesundheitszustand unseres Großvaters macht mir Sorgen."

Um den Dativ im Deutschen zu bewahren, kann man auf Formulierungen wie "etwas gereicht jemandem zur Ehre" o.ä. zurückgreifen, was aber im Deutschen immer sperrig klingt.

Dativ des Vor-/Nachteils[53]

Der Dativ des Vorteils (Dativus commodi) bzw. der Dativ des Nachteils (Dativus incommodi) bezeichnen eine Person, zu deren Vor- bzw. Nachteil eine Handlung geschieht.

Nach dem Dativ des Vor-/Nachteils fragt man "für wen?".

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Beispiel

Servus dominae cenam parat. – "Der Sklave bereitet für die Herrin das Essen zu."

Den Dativ des Vor-/Nachteils findet man auch im Deutschen, etwa in Sätzen wie: "Ich halte dir die Tür auf" oder "Ich stelle dir ein Bein."

Verben, die mit dem Dativ des Vorteils stehen

Zum Weiterlesen