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Kasus

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Der Kasus (dt. Fall, von lat. casus) ist eine Kategorie, in der Substantive, Adjektive und Pronomina dekliniert werden können.

Der Kasus gibt dabei die Satzfunktion eines Wortes bzw. einer Gruppe von Wörtern an, d.h. um welches Satzglied es sich handelt. Das Subjekt eines Satzes steht zum Beispiel immer im Nominativ.

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Beispiel

Nehmen wir den Satz Pauls Mutter gibt ihrem Sohn einen Kuss.

Welches Wort welche Satzfunktion hat, verraten uns die Kasus:

  • Subjekt: Wer oder was gibt den Kuss? → Pauls Mutter. Gesucht ist ein Nominativ.
  • Direktes Objekt: Wen oder was gibt sie? → Einen Kuss. Gesucht ist ein Akkusativ.
  • Indirektes Objekt: Wem gibt sie den Kuss? → Ihrem Sohn. Gesucht ist ein Dativ.

Die Kasus bestimmen dabei maßgeblich die Aussage des Satzes: Der Hund beißt den Mann ist eine völlig andere Geschichte als Den Hund beißt der Mann.

Im Deutschen gibt es vier Kasus: Nominativ (wer oder was?), Genitiv (wessen?), Dativ (wem?) und Akkusativ (wen oder was?). Im Lateinischen gibt es noch zwei weitere: Ablativ und Vokativ. Nach dem Ablativ kann man vielfältig fragen, etwa: womit? wodurch? wo? oder wann?. Der Vokativ drückt die direkte Anrede einer Person aus und spielt eine sehr untergeordnete Rolle.

In anderen Sprachen gibt es teilweise noch mehr Kasus, zum Beispiel kennt die türkische Sprache sechs Kasus, die polnische sieben, die finnische fünfzehn und die ungarische je nach Zählung bis zu 31.

Im Deutschen

Im Deutschen kann man die Kasus primär an den vorangestellten Artikeln und teilweise auch an den angehängten Endungen erkennen:

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Beispiel
Deklinationstabelle Frau
Singular Plural
Nominativ die Frau die Frauen
Genitiv der Frau der Frauen
Dativ der Frau den Frauen
Akkusativ die Frau die Frauen

Im Lateinischen

Im Lateinischen kann man die Kasus nur an den Endungen unterscheiden.

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Beispiel

Deklinationstabelle für serva[1]:

a-Deklination
Singular Plural
Nominativ serv-a serv-ae
Genitiv serv-ae serv-arum
Dativ serv-ae serv-is
Akkusativ serv-am serv-as
Ablativ serv-ā serv-is

Auch hier gilt, dass die Kasus über die Satzaussage entscheiden: Canis virum mordet heißt Der Hund beißt den Mann, Den Hund beißt der Mann heißt Canem vir mordet. Dazu kommt, dass das Lateinische deutlich mehr Freiheiten in der Wortstellung hat als das Deutsche, sodass man nur sehr bedingt vom Satzbau auf die Bedeutung schließen kann.

Die Rollen der Kasus

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Hinweis

Zu jedem der Kasus gibt es einen eigenen Artikel, die hier auch verlinkt sind. Dort stehen noch viel ausführlichere Informationen zu den Kasus. Diese Aufzählung soll nur einen schnellen Überblick bieten.

Nominativ
Der Nominativ (Frage: wer oder was?) bezeichnet das Subjekt eines Satzes, d.h. die Person oder das Ding, das die Handlung des Satzes ausführt.
Genitiv
Der Genitiv (Frage: wessen?) gibt typischerweise den Besitzer einer Sache oder eine Zugehörigkeit an.
Dativ
Der Dativ (Frage: wem?) gibt typischerweise das indirekte Objekt eines Satzes an oder, zu wessen Vorteil oder mit welchem Zweck etwas geschieht.
Akkusativ
Der Akkusativ (Frage: wen oder was?) bezeichnet das direkte Objekt eines Satzes, also das Ding, an dem die Handlung des Satzes ausgeführt wird
Ablativ
Der Ablativ bezeichnet eine Vielzahl von adverbialen Bestimmungen, etwa bezüglich Ort, Zeit, Werkzeug und anderen Umständen
Vokativ
Der Vokativ wird verwendet, um jemanden direkt anzureden und bildet nur in der o-Deklination eigene Formen.