Akkusativ
Der Akkusativ ist ein Fall, der ein Objekt eines Satzes kennzeichnet. In der Regel ist das Akkusativ-Objekt von der Handlung des Satzes unmittelbar betroffen. In der üblichen Auflistung der Kasus ist der Akkusativ der 4. Fall. Nach dem Akkusativ fragt man "wen oder was?". Deswegen wird der Akkusativ auch Wen-Fall genannt.
Magister discipulum laudat. – Der Lehrer lobt den Schüler.
Wen lobt der Lehrer? → Den Schüler.
Der Schüler ist vom Loben unmittelbar betroffen und steht darum im Akkusativ.
Singular | Plural | |
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a-Deklination | -am | -as |
e-Deklination | -em | -es |
i-Deklination | -im/[E 1] | -es/-ia[E 2] |
o-Deklination | -um | -os/-a[E 2] |
u-Deklination | -um/-ū[E 3] | -ūs/-ua[E 2] |
3. Deklination | -em/[E 1] | -es/-a[E 2] |
Im Neutrum sind die Formen von Nominativ und Akkusativ immer gleich!
Präpositionen mit Akkusativ
- ad[12] – nach …, zu …, bei …, an …
- ante[12] – vor …
- post[12] – hinter …
- in[12] – in … hinein
- Beachte: in kann auch mit Ablativ stehen!
- per[16] – durch …, über …
- apud[18] – bei …, vor … (auf Personen, Gremien und Institutionen bezogen)
- propter[22] – wegen …
- sub[24] – unter … drunter
- Beachte: sub kann auch mit Ablativ stehen!
- contra[38] – gegen …
- trans[43] – über … drüber
- prope[68] – nahe bei …
Richtungs-Akkusative
Der Akkusativ wird oft verwendet, um eine Richtung anzuzeigen. Zum Beispiel verlangt die Präposition ad[12] ("nach, zu") explizit einen Akkusativ. Die Präposition in[12] kann mit Akkusativ stehen und bezeichnet dann ausdrücklich eine Bewegung in einen anderen Ort hinein: in villam – "in die Villa hinein" versus in villā – "in der Villa drin".
In einigen Fällen kann ein bloßer Akkusativ ohne eine Präposition auch eine Richtung angeben. Dies ist insbesondere bei Städten und kleinen Inseln der Fall: Romam – "nach Rom", Pompeios – "nach Pompeji", Planasiam – "nach Pianosa". Außerdem gibt es den festen Begriff domum – "nach Hause".
Akkusativ der Ausdehnung[23]
Ein Akkusativ kann auch als Adverbiale stehen, um eine Ausdehnung anzugeben, sei sie räumlich oder zeitlich.
Beispiele für die zeitliche Ausdehnung wären etwa multos annos – "viele Jahre", paucos dies – "wenige Tage". Die Präposition per[16] kann dafür verwendet werden, muss aber nicht. Nach dem Akkusativ der zeitlichen Ausdehnung fragt man "wie lange?".
Ein Beispiel für die räumliche Ausdehnung wäre etwa mille et ducentos pedes latus – "1200 Fuß breit". Statt latus[55] (breit) können auch altus[25] (hoch, tief) oder longus[50] (lang) verwendet werden. Nach dem Akkusativ der räumlichen Ausdehnung fragt man "wie lang/breit/hoch/tief?".
Doppelter Akkusativ[56]
Manche Verben können neben einem Akkusativ-Objekt auch einen zweiten Akkusativ als Prädikatsnomen nach sich ziehen. Dazu gehören vor allem Verbens des Bezeichnens und Dafürhaltens:
- dicere[16] – … als … bezeichnen
- ducere[16] – … für … halten
- putare[29] – … für … halten
- facere[17] – … zu … machen
- creare[18] – … zum … wählen
- Senatus Ciceronem consulem creavit – "Der Senat wählte Cicero zum Konsul"
- Te amicum bonum puto – "Ich halte dich für einen guten Freund"
- Caesar Brutum filium dixit – "Caesar nannte Brutus seinen Sohn"
Accusativus cum Infinitivo[29]
Siehe AcI.