Saturnus: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Saturnus]], im Deutschen oft auch einfach nur '''Saturn''', ist in der römischen Mythologie der Gott des Ackerbaus. Er entspricht dem griechischen Kronos. Er war der Sohn von [[Uranus]] und [[Tellus]] und zählte zum Göttergeschlecht der [[Titanen]]. Da Uranus seine ersten Kinder, die [[Kyklop]]en und die Hekatoncheiren, in den [[Tartaros]] verbannt hatte, entmannte Saturn seinen Vater mit seiner Sichel und wurde dadurch selbst zum Herrscher der Welt. Macht macht paranoid und so verschlang Saturn alle seine Kinder, damit sie ihm seinen Rang nicht streitig machen könnten. Erst beim sechsten Kind, dem kleinen [[Iuppiter]], kam Saturns Frau [[Rhea]] auf die Idee, ihr Kind vor dem gefräßigen Vater zu verstecken. Stattdessen servierte sie ihm einen Stein, der in Windeln gewickelt war. Durch eine List gelang es Iuppiter, Saturn dazu zu bringen, den Stein und alle anderen Kinder auszuspucken.
[[Saturnus]], im Deutschen oft auch einfach nur '''Saturn''', ist in der römischen Mythologie der Gott des Ackerbaus. Er entspricht dem griechischen Kronos. Er war der Sohn von [[Uranus]] und [[Tellus]] und zählte zum Göttergeschlecht der [[Titanen]]. Da Uranus seine ersten Kinder, die [[Kyklop]]en und die Hekatoncheiren, in den [[Tartaros]] verbannt hatte, entmannte Saturn seinen Vater mit seiner Sichel und wurde dadurch selbst zum Herrscher der Welt. Macht macht paranoid und so verschlang Saturn alle seine Kinder, damit sie ihm seinen Rang nicht streitig machen könnten. Erst beim sechsten Kind, dem kleinen [[Iuppiter]], kam Saturns Frau [[Rhea]] auf die Idee, ihr Kind vor dem gefräßigen Vater zu verstecken. Stattdessen servierte sie ihm einen Stein, der in Windeln gewickelt war. Durch eine List gelang es Iuppiter, Saturn dazu zu bringen, den Stein und alle anderen Kinder auszuspucken. Bis hierhin gleichen sich die Mythen von Saturn und Kronos, vermutlich, weil die Römys zu faul waren, sich einen eigenen Mythos auszudenken. Während die Griechys jedoch Kronos in ihren Erzählungen in den Tartaros verbannen ließen, gelangte Saturn in der römischen Erzählung nach [[Latium]], also in die Gegend um [[Rom]] und brachte dort den Menschen den Ackerbau bei.


Dargestellt wird Saturnus oft mit einem struppigen Bart, einer Filzkappe, praktischer Arbeitskleidung sowie verschiedenem Schmiedewerkzeug wie Hämmern, Zangen und Ambossen dargestellt. Seine heiligen Tiere sind Löwe und Hahn, sein Baum ist die Fichte und sein Element (naheliegenderweise) das Eisen. Sein Wohnsitz wird mal mit dem [[Aetna|Ätna]] auf [[Sicilia|Sizilien]], mal mit einer benachbarten Insel angegeben, die noch heute nach dem Gott ''Saturno'' benannt ist.  
Dargestellt wird Saturnus oft als Landwirt, mit einem Zipfel seines Gewandes über dem Kopf als Sonnenschutz sowie mit einer Sichel oder Sense in der Hand. Manchmal trägt er auch ein Füllhorn, ähnlich wie [[Ceres]].
 
[[File:Tempio_di_Saturno.jpg|thumb|rechts|Was vom Saturntempel in Rom übriggeblieben ist]]
Der Tempel des Saturn befand sich am Fuß des [[Capitolium|Kapitols]], eines der [[Sieben Hügel Roms]]. In ihm war das <span lang="la">aerarium Saturni</span>, der römische Staatsschatz, untergebracht.
 
Jedes Jahr feierte man Ende Dezember das Ende der Winteraussaat mit einem Fest zu Ehren des Saturn, den '''Saturnalien'''. Die Saturnalien waren das lauteste, fröhlichste und beliebteste Fest in Rom. Während der Saturnalien wurde nicht gearbeitet, man feierte im Kreis von Familie und Freunden, beschenkte sich gegenseitig und hob alle Unterschiede zwischen den gesellschaftlichen Schichten auf. Die [[Sklave]]n durften frei ihre Meinung äußern und mit ihren Herren am selben Tisch essen und manche Herren bedienten an diesen Tagen sogar ihre Sklaven. Viele moderne Weihnachtsbräuche sind also eigentlich alte römische Saturnalienbräuche.


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* Saturn(us) ''(der Gott des Ackerbaus)''
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* Nach dem Gott Saturn wurde ein Wochentag benannt, der <span lang="la">dies Saturni</span>. Dieser Tag heißt heute noch auf Englisch '''Saturday''', auf Niederländisch '''Zaterdag''' und auf Irisch '''An Satharn''': der Samstag.
* Nach dem Gott Saturn wurde ein Wochentag benannt, der <span lang="la">dies Saturni</span>. Dieser Tag heißt heute noch auf Englisch '''Saturday''', auf Niederländisch '''Zaterdag''' und auf Irisch '''An Satharn''': der Samstag.
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Aktuelle Version vom 22. Januar 2025, 18:02 Uhr

Ein Relief von Saturnus aus dem 2. Jh. n.u.Z.. Es zeigt ihn mit typisch bedecktem Kopf und einer Sense

Saturnus, im Deutschen oft auch einfach nur Saturn, ist in der römischen Mythologie der Gott des Ackerbaus. Er entspricht dem griechischen Kronos. Er war der Sohn von Uranus und Tellus und zählte zum Göttergeschlecht der Titanen. Da Uranus seine ersten Kinder, die Kyklopen und die Hekatoncheiren, in den Tartaros verbannt hatte, entmannte Saturn seinen Vater mit seiner Sichel und wurde dadurch selbst zum Herrscher der Welt. Macht macht paranoid und so verschlang Saturn alle seine Kinder, damit sie ihm seinen Rang nicht streitig machen könnten. Erst beim sechsten Kind, dem kleinen Iuppiter, kam Saturns Frau Rhea auf die Idee, ihr Kind vor dem gefräßigen Vater zu verstecken. Stattdessen servierte sie ihm einen Stein, der in Windeln gewickelt war. Durch eine List gelang es Iuppiter, Saturn dazu zu bringen, den Stein und alle anderen Kinder auszuspucken. Bis hierhin gleichen sich die Mythen von Saturn und Kronos, vermutlich, weil die Römys zu faul waren, sich einen eigenen Mythos auszudenken. Während die Griechys jedoch Kronos in ihren Erzählungen in den Tartaros verbannen ließen, gelangte Saturn in der römischen Erzählung nach Latium, also in die Gegend um Rom und brachte dort den Menschen den Ackerbau bei.

Dargestellt wird Saturnus oft als Landwirt, mit einem Zipfel seines Gewandes über dem Kopf als Sonnenschutz sowie mit einer Sichel oder Sense in der Hand. Manchmal trägt er auch ein Füllhorn, ähnlich wie Ceres.

Was vom Saturntempel in Rom übriggeblieben ist

Der Tempel des Saturn befand sich am Fuß des Kapitols, eines der Sieben Hügel Roms. In ihm war das aerarium Saturni, der römische Staatsschatz, untergebracht.

Jedes Jahr feierte man Ende Dezember das Ende der Winteraussaat mit einem Fest zu Ehren des Saturn, den Saturnalien. Die Saturnalien waren das lauteste, fröhlichste und beliebteste Fest in Rom. Während der Saturnalien wurde nicht gearbeitet, man feierte im Kreis von Familie und Freunden, beschenkte sich gegenseitig und hob alle Unterschiede zwischen den gesellschaftlichen Schichten auf. Die Sklaven durften frei ihre Meinung äußern und mit ihren Herren am selben Tisch essen und manche Herren bedienten an diesen Tagen sogar ihre Sklaven. Viele moderne Weihnachtsbräuche sind also eigentlich alte römische Saturnalienbräuche.

Sprachliches

Lernformen
Saturnus, Saturni, m Sg.[11] 
Bei Substantiven müssen wir drei Dinge lernen: den Nominativ Singular (Saturnus), den Genitiv Singular (Saturni) und das Geschlecht (m Sg.). Erst aus der Kombination von Nominativ und Genitiv kann man den Stamm und die Deklinationsklasse des Substantives erschließen. Das Geschlecht müssen wir mitlernen, weil es sich nicht immer aus dem Wort selbst ergibt.
Bedeutungen
  • Saturn(us) (der Gott des Ackerbaus)
In anderen Sprachen
Ein römischer Kalender, der die Gottheiten zeigt, nach denen die Wochentage benannt sind. Ganz links ist Saturn.
  • Nach dem Gott Saturn wurde ein Wochentag benannt, der dies Saturni. Dieser Tag heißt heute noch auf Englisch Saturday, auf Niederländisch Zaterdag und auf Irisch An Satharn: der Samstag.
👉
Hinweis

Dieses Wort ist ein Singularetantum, d.h. es bildet nur Formen im Singular. Beispiel: lac – die Milch.

Formen

o-Deklination
Singular
Nominativ Saturnus
Genitiv Saturni
Dativ Saturno
Akkusativ Saturnum
Ablativ Saturno
Vokativ Saturne


Weblinks