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Römischer Name

Aus KGS-Wiki

Die Römys hatten bei der Namensgebung einige Traditionen, die von unseren abweichen.

Römische Männernamen

Römer trugen meist drei Namen:

  1. einen Vornamen (praenomen)
  2. einen Familiennamen (nomen gentile) für die gens[47], die großen Familienverbände
  3. einen Beinamen (cognomen), eine Art Spitznamen für die einzelnen Familien innerhalb der gens.
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Beispiel

Der Name Gaius Iulius Caesar besteht aus

  1. dem praenomen Gaius
  2. dem nomen gentile Iulius
  3. dem cognomen Caesar

Praenomen

Dieser Denar zeigt den Diktator Lucius Sulla. Sein Vorname ist mit L. abgekürzt

Anders als wir heutzutage hatten die Römer nur sehr wenige Vornamen zur Auswahl. Weil diese Anzahl so überschaubar war, wurden sie in der Regel abgekürzt:

Übersicht der Vornamen
Abk. Name Abk. Name
App. Appius A. Aulus
D. Decimus C. Gaius
Cn. Gnaeus K. Kaeso
L. Lucius Mam. Mamercus
M'. Manius M. Marcus
N. Numerius P. Publius
Q. Quintus Ser. Servius
S. Sextus Sp. Spurius
Ti. Tiberius T. Titus

Gaius, Lucius, Marcus, Publius und Quintus waren die häufigsten Vornamen und etwa drei Viertel aller Römer trugen einen dieser Vornamen. (Ich krieg ja schon die Krise, wenn in einer Klasse zwei Emmas sind, was müssen römische Lehrys erst durchgemacht haben… – Anmerkung Sn)

Nomen gentile

Das nomen gentile ist mit Familienname nur unzureichend übersetzt, weil es nicht nur für eine einzelne familia[1], sondern für eine ganze gens[47], also einen großen Familienclan, verwendet wurde. Am nomen gentile konnte man ursprünglich patrizische und plebejische Familien auseinander halten, bis dieser Unterschied zunehmend an Bedeutung verlor und schließlich nur noch wenige Ämter ausschließlich eine der beiden Gruppen vorbehalten waren.

Cognomen

Der Cognomen war eine Art Spitzname, der entweder einzelne Personen kennzeichnet oder innerhalb eines Zweiges einer gens weitervererbt wurde. Cognomina konnten sich wie heutige Nachnamen an Berufen orientieren (so wie Müller oder Schmidt), an der Herkunft (so wie Berger oder Holtkötter) oder an körperlichen oder charakterlichen Eigenschaften (so wie Großmann oder Kluge).

Zum Beispiel war in der gens Fabia das cognomen Pictor (Maler) verbreitet. Im der gens Iulia gab es das cognomen Libo, das auf einen Priester hindeutet, der den Göttern Trankopfer brachte.

In der gens Claudia ist seit den Anfängen der Republik das cognomen Sabinus belegt, das auf die Sabinys verweist, ein Volk, das früher in der Nähe von Rom lebte; ebenso das cognomen Regillensis, das von der Stadt Regillum abgeleitet ist.

Unter den cognomina, die auf körperliche oder charakterliche Eigenschaften verwiesen, gab es einige freundliche wie Pulcher[15] (der Schöne), einige neutrale wie Barbatus (der Bärtige) oder Rufus (der Rothaarige) und einige wenig schmeichelhafte wie Crassus (der Fette), Calvus (der Glatzkopf) oder Brutus (der Stunpfsinnige).

Einige Cognomina wie Lactucinus verweisen auf alltägliche Objekte, in diesem Fall auf lactuca, Kopfsalat.

Römische Frauennamen

Römerinnen erhielten einfach das nomen gentile ihrer Väter, nur mit -a statt -us hintendran. Die Tochter von Gaius Iulius Caesar hieß also einfach Iulia.