Ausdruck
Ein Ausdruck ist einer der Grundbausteine beim Programmieren. Vereinfacht gesagt ist ein Ausdruck alles, was einen Wert zurückgibt, der dann weiter verarbeitet werden kann.
Wenn ein Ausdruck in einem Programm allein steht, ist er nicht brauchbar. In diesem Fall wird er ausgewertet und das Ergebnis ignoriert. Damit er weiter verwendet werden kann, muss sein Wert zum Beispiel in einer Variablen gespeichert, als Bedingung für eine bedingte Anweisung genutzt oder einer Anweisung als Parameter übergeben werden.
Visuelle Programmierung
In Scratch sind Blöcke für Ausdrücke entweder rund x-Position
, Lautstärke
oder sechseckig (x) = [42]
, wird Farbe [#C0FFEE] berührt?
. Die sechseckigen Blöcke sind dabei Wahrheitswerte, die entweder ja oder nein ergeben können, die runden Blöcke stehen für alle anderen Ausdrücke, also Zahlen oder Zeichenketten.
Ausdrücke können beliebig kompliziert geschachtelt werden:
<<((x-Position) + (Lautstärke)) < ((Kostümnummer) * (Tage seit 2000))> und <wird [Mauszeiger v] berührt?>>
In Blockly-Sprachen wie NEPO oder AppInventor wird für Ausdrücke die Puzzleteil-Form bei den Blöcken verwendet. Diese Blöcke haben links eine Puzzleteil-artige Ausstülpung und können damit in Anweisungen oder andere Ausdrücke eingefügt werden.
Textuelle Programmierung
In einer interaktiven Konsole (REPL) können Ausdrücke eingegeben und direkt ausgewertet werden.
Manche Anweisungen sind zugleich Ausdrücke, da sie sowohl den Zustand des laufenden Programms verändern als auch ein Ergebnis zurückliefern. Ein Beispiel ist die pop()
-Anweisung in Python. Ein Beispiel:
a = [1, 2, 3]
b = a.pop()
Nach dem Ablauf dieser beiden Anweisungen hat a
den Wert [1, 2]
und b
den Wert 3
.
Dieses Verhalten, dass ein Ausdruck zugleich den Zustand des Programms verändert, bezeichnet man als Seiteneffekt.